Ursprünglich waren die MP3-Player mit auf der Multimedia-Seite. Als ich dabei feststellen musste, wie viele (verschiedene) ich schon gebaut habe, fiel die Entscheidung zu einer separaten Seite um den Bereich Multimedia nicht zu voll werden zu lassen.

der Erste

der alte MP3-Player

Eigentlich existiert dieser Player in der Form nicht mehr, er ist nur der Vollständigkeit halber erwähnt; ich hatte ihn um 1998-1999 gebaut. Es war im Prinzip ein gewöhnlicher pentium®-PC mit Software-Decoder (MPXplay oder DAMP) unter DOS. Die Steuerung erledigten diverse BATch-Scripte von Klaus Peichl, der auch die Idee zu diesem Player hatte. Ich hatte eine Infrarot-Fernbedienung dazu entworfen, für die heute die erforderlichen ICs nicht mehr oder nur noch sehr schwer erhältlich sind. Wer sich dennoch noch dafür interessiert, kann sich die Unterlagen (Schaltpläne, Stücklisten, Layouts und Bestückungsplan) hier herunterladen, es sind alles PostScript- und Textdateien.

Bei dem Player habe ich versucht, das Design an meine Stereoanlage (FineArts-Serie der 90er Jahre von Grundig anzupassen - das ist, wie ich finde, auch einigermaßen gelungen. Detailbilder: Bedienteil, Innenleben und Fernbedienungsplatine.
Warum allerdings die Bilder so schlecht sind, weiß ich nicht mehr...

ZPUMP-Player

ZPUMP-Player
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Irgendwann gefiel mir der o.g. Player nicht mehr. Das hatte mehrere Gründe: der Funktionsumfang war nicht so berauschend, der Startvorgang dauerte verhältnismäßig lange (weil das verwendete Mutterbrett 'ewig' für den Plug'n'Pray-Kram brauchte) und die Bedienung war nicht so besonders ergonomisch.

Durch verschiedene Artikel im Web wurde ich dann auf das c't PUMP Projekt aufmerksam und beschloss, auch so etwas zu bauen. Nachdem ich die damals erhältlichen Steuerprogramme mehr oder weniger ausgiebig getestet hatte, fiel die Wahl auf "ZPUMP" von Christian Zoellin. Leider hat er seine Seite nicht mehr online, so dass es hier keinen Link gibt. Nach Stunden (oder waren es Tage?) des Ausprobierens mit der Konfigurationsdatei war ich dann endlich zufrieden, der provisorisch aufgebaute Player sollte in das schon bestehende Gehäuse - ohne Festplatte. Betriebssystem (DOS) und Bediensoftware (ZPUMP) residieren auf einem DiskOnChip-Modul auf einer selbst geätzten ISA-Karte.

Das Gehäuse musste aber, da nicht mehr so ganz passend, zunächst ein bisschen umgebaut werden: alte Hardware 'raus, neue (noch ältere) Hardware - nämlich ein 386er Board - 'rein. Auch meine selbst entwickelte Fernbedienung wurde eliminiert, weil der PUMP das in Software macht. Die Frontplatte war das Aufwändigste, schon bei der ersten Version mit Software-Player: ausarbeiten (fräsen und bohren) der Löcher für Display und Tasten; anschließend wieder penibel lackieren. Diese Arbeiten zogen sich (wie fast immer) wieder über mehrere Wochen hin.

Die Arbeit hat sich aber gelohnt; seitdem ziert die neue Version meine Stereoanlage, immer noch im FineArts-Design (vgl. oben, dieses Mal sind die Bilder besser). Auch hier noch ein Detailfoto vom Bedienteil.

YAPS

YAPS in Aktion
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Dieser Player ist mein am Liebsten und Häufigsten benutzter MP3-Player und läuft, wie es die Überschrift schon erahnen läßt, mit YaPS von Thorsten Erdmann. Er hat es aus meiner Sicht verdient, eine eigene (Unter-)Seite zu bekommen - nicht zuletzt deswegen, weil seine Beschreibung recht umfangreich geworden ist.

Also: hier geht's zum YAPS-Player

KMP3 (kleiner MP3 Player)

KMP3 von vorn

Diesen MP3 Player habe ich mal als Geburtstagsgeschenk gebaut (so war es jedenfalls ursprünglich gedacht). Dummerweise wurde die Feier dieses Jahrestages immer wieder verschoben und irgendwann hätte es einfach nur noch blöd ausgesehen, mit dem Paket unter dem Arm bei der zu Beschenkenden aufzutauchen. Und nun?
Alle Jahre wieder ist Weihnachten, der besagte Geburtstag lag hinreichend zurück - also wurde der Player eben zu Weihnachten verschenkt und sorgte erwartungsgemäß für große Freude.

Wie immer: Klick vergrößert die Bilder

KMP3 innen

Die Hardware ist zunächst ein PC mit einem Cyrix MediaGX Prozessor (180 MHz) und 64 MB RAM, der immer wieder unter dem Namen "Surfstation", "Surfbox" oder "Internetbox" bei den einschlägigen Online-Auktionshäusern zu finden ist. Die interne Peripherie ist normalerweise recht spartanisch: ein DiskOnChip2000-Modul von M-Systems (heute Sandisk), OnBoard Grafik mit Scart-Anschluß, Parallelport, USB 1.1 und eine Infrarottastatur (-schnittstelle). Zunächst habe ich einen großen Teil der nicht bestückten Komponenten nachbestückt: LAN-Buchse und -Chip, PS/2 Tastatur- und Mausanschluß, COM-Ports, IDE- und VGA-Anschluß sowie Audio- und Videobuchsen. Dafür mußten natürlich auch die entsprechenden Löcher in die Rückwand gebohrt und gefeilt werden. (Nach diesen Arbeiten lag der Apparat erstmal eine ganze Weile herum, bis eines Tages der Bedarf nach einem Geburtstagsgeschenk und dann auch die Idee mit dem Player aufkam). Erst dann kam, das ursprünglich verbaute Modem eliminierend, eine ISA LPT-Karte für das LCD dazu.

Die Software, die ursprünglich auf dem DiskOnChip-Modul war, war ursprünglich ein kleines Linux-System, welches nach dem Booten soweit ich mich erinnere eine Art kombinierte Bedienoberfläche (zum Konfigurieren des Internet-Zugangs) mit Webbrowser geladen hat - System und Anwendung kamen aus dem DOC-Modul. "Meine" Software ist nun ebenfalls ein kleines Linux (auf Slackware 10.2 basierend) und ein recht schönes Jukebox-Programm namens audioBox, welches ich nach langer Sucherei im Web gefunden habe; schließlich kann ich leider nur sehr rudimentär selbst programmieren. audioBox ist zwar letztendlich "nur" ein Frontend zu mpg123 und ogg123 mit einer Schnittstelle zu LCDproc - war bzw. ist aber genau das, was ich für den Zweck haben wollte. Fast perfekt also.

Da audioBox als OpenSource vorliegt, konnte ich mich selbst daran versuchen, ein paar Verbesserungen und Verschönerungen einzubauen. Dies ist mir teilweise auch allein gelungen (nämlich ein Titelbild und die Möglichkeit, vom USB-Stick abspielen zu können), teilweise brauchte ich etwas Support vom Urheber W. Reissnegger (ich glaube für irgendwas bei der Tastenabfrage) und teilweise hat Thorsten mit geholfen (z.B. bei der "Kopie" des LCD-Inhalts auf den (möglicherweise angeschlossenen) Bildschirm (Fernseher)).

KMP3 Rückseite

Das DOC-Modul wird natürlich weiterhin genutzt (für Betriebssystem und Applikation). Es wird (und bleibt) read-only eingebunden, etwaige Schreibzugriffe spielen sich nur in einer kleinen RAM-Disk ab. Für die Musikdaten ist eine (zum Zeitpunkt des Verschenkens leere) 20 GB Notebookplatte eingebaut. Zusätzlich gibt es, falls mal Bedarf ist, ein quasi aus dem Gehäuse "heraushängendes" IDE-Kabel und einen 12V-Anschluß - nämlich für ein CD-Laufwerk, dessen Versorgungsanschluß über einen Adapter angesteckt wird.

Um GPL-konform zu bleiben (audioBox steht unter GPL) steht hier meine Version der Sourcen zur Verfügung. Ich empfehle aber ausdrücklich, die originale Version vom Entwickler zu verwenden, weil ich weder ein configure-Script gebaut noch besonders stilvoll programmiert habe.

HMpeg

HMpeg - meine Interpretation
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Am Anfang des Jahrtausends, zufällig einigermaßen kurz nach dem c't PUMP (siehe oben), war es offenbar ein regelrechter "Hype": jeder entwickelte/baute irgendwelche MP3-Player. Manche, so auch das (damalige) Team des HMpeg, hatten sich das Ziel gesetzt den PC vom PUMP durch einen Microcontroller zu ersetzen und/oder den ohnehin auf dem PUMP vorhandenen besser auszunutzen. Mich hatte dieser Hype ja auch erwischt, man sieht es an der nicht so ganz kleinen Anzahl der hier gezeigten MP3-Player.

So geschah es, dass ich im Jahr 2000 mehrere Hardware-MP3-Player-Projekte, also ohne PC, aus dem Web ausgedruckt und gegeneinander abgewogen hatte. Von den ca. acht ausgedruckten Projekten blieben dann nach viel Lesen und Recherchieren noch drei übrig, die ich dann für mich neu auflegte (neues Platinenlayout) - denn "irgendwas" passt mir an solchen Fundstücken immer nicht. Eines dieser drei Projekte (das mit dem Hitachi H8/300) habe ich dann schon gleich beim Routen "zu den Akten" gelegt, zwei tatsächlich bis zur Inbetriebnahme fortgesetzt.

Die Layouts waren übrigens so modular ausgelegt, dass z.B. die Steuerplatinen gegeneinander getauscht werden konnten. Das hat(te) den Vorteil, dass ich mir (auch wenn es das dritte Projekt auch bis zum Aufbau geschafft hätte) selbst in dem Stadium den Steuerteil noch hätte aussuchen können - was sich auch als gut herausstellte. Nach diversen Tests hatte der HMpeg-Steuerteil "das Rennen gemacht" und der mit dem Motorola HC11 landete in der Ecke.

HMpeg offen
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Es folgten noch ein paar Hardware-Änderungen und -Optimierungen; dann diverse Software-Anpassungen, damit die originale Software besser zu meinem Aufbau passte. Anschließend baute ich - natürlich mit viel Planungsarbeit vorher - ein Gehäuse: aus Plexiglas, das lässt sich relativ gut kleben und fräsen (sollte anschließend sowieso lackiert werden).
Nachdem das Gehäuse endlich fertig und lackiert war (das zog sich insgesamt über mehrere Monate hin, vermutlich bis Mitte 2001), lag der ganze Kram doch tatsächlich jahrelang (!) herum, weil YAPS (s.o.) wichtiger geworden war.

Trotzdem habe ich mich vor kurzem (Sommer 2010) aufgerafft, das Ding mal fertig zu stellen, es fehlte ja eigentlich nur Beschriftung und Endmontage. Verwunderlich, dass ich das nicht schon längst gemacht hatte. Nun ja, das Ding ist endlich fertig - und wird wohl in dem Status nie wirklich benutzt worden zu sein in irgendeinem Schrank verrotten. Schade drum.